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Strahlender Untergang

von Christoph Ransmayr

Ein Entwässerungsprojekt oder die Entdeckung des Wesentlichen

UA Uraufführung - Eine theatrale Performance mit Praxenknecht

Premiere 24.09.22 - Lana - Kunsthalle West

 

Rauminstallation & Regie | Alexandra Wilke

Schauspiel | Markus Westphal

Soundingenieur | Manuel Oberka

Videoartist | Martin Demetz

 

Was tun um den Planeten zu retten?

Suizidkunst in der Wüste machen!

Wir schreiben das Jahr 2022. Eine Gruppierung, die sich selbst "Die neue Wissenschaft" nennt, hat in
Zusammenarbeit mit den Weltregierungen den bereits in Ausführung befindlichen Plan zur organisierten
Auslöschung der Menschheit entwickelt.
Diese von den Vertretern der neuen Wissenschaft propagierte Vorwegnahme des Unausweichlichen, die
laut Projektvorschrift in vollkommener Isolation stattzufinden hat, dient dem Zweck der individuellen
Selbsterkenntnis, frei von jeder Ablenkung, im und durch den Untergang.
"Den wenn dies, das letzte und einzige wäre, das der Verschwindende weiß, hätte die neue Wissenschaft,
das Ziel ihrer Anstrengungen schon erreicht: Ich bin es, ich, der da untergeht."
Deshalb wurden und werden, im Gebiet der Sahara, gigantische Terrarien angelegt. Geometrische Ebenen
aus Steinen und Sand, durch vier Meter hohe Aluminiumwände von der restlichen Wüste abgeschlossen.
Völlig leer, frei von Tieren, Wasser und Bewuchs.
"Das antizipierte Bild der Zukunft."
Auf jahrmarktähnlichen Veranstaltungen, werben die Stimmführer der neuen Wissenschaft um
Freiwillige, Lebensmüde, ganz gewöhnliche Menschen, die zum Wunschdatum mittels eines
Hubschraubers im Zentrum des Terrariums ausgesetzt, bei 50° Celsius und 10% Luftfeuchtigkeit, ohne
Bedauern und Zögern, ihrem raschen Untergang entgegenwandeln.
"Zwei Tage hat es geheißen, allerhöchstens ein paar Stunden mehr, bis zum hyperosmolaren Koma. Und
dann, Halluzinationen, Bewusstlosigkeit, Schmerzfreiheit, Herzstillstand, Denkstopp, aus. So einfach ist
das."

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